Feb 11, 2023
Bei der gestrigen Veranstaltung im Institut für Frauen, Frieden und Sicherheit der Georgetown University in Washington, D.C., am Vorabend des 44. Jahrestages der Gründung der Islamischen Republik, versprach eine Gruppe führender iranischer Dissidenten, die Opposition mit dem Ziel zu vereinen, dem Iran Demokratie zu bringen. Alle Redner betonten die Bedeutung der Einheit gegen die Islamische Republik.
Zugleich hat die Gruppe die demokratischen Länder um Unterstützung gebeten, um das Regime im Iran zu überwinden und eine Demokratie zu etablieren.
Ende der Anerkennung der Islamischen Republik durch den Westen?
Bei der Zeremonie zum 44. Jahrestag der Gründung der Islamischen Republik, dem sogenannten Tag der Islamischen Revolution am 9. Februar, waren außer Ungarn und Polen keine EU-Mitgliedsstaaten vertreten. Anfang dieser Woche forderten Social-Media-Nutzer Repräsentanten aller westlichen Länder mit dem Hashtag #BoycottIRIDay auf die Zeremonie zu boykottieren.
Freitagsproteste in Zahedan
Die Menschen in Zahedan setzten ihre Freitagsproteste auch am 10. Februar fort, genauso wie sie es in den Wochen zuvor getan hatten. Sie marschierten und forderten die Freilassung politischer Gefangener. Sie riefen in ihren Slogans erneut nach Gleichberechtigung und Demokratie.
Molavi Abdolhamid, Irans oberster sunnitischer Geistlicher, hielt nach dem Gebet ebenfalls eine kritische Rede und sagte: „Die Ungleichheit ist unerhört! Nach der Revolution der Islamischen Republik wurden Frauen zu Bürgern zweiter Klasse und Sunniten zu Bürgern dritter Klasse. Wir haben keine Repräsentanten in politischen und kommunalen Gremien."
Ein weiteres Leben in Gefahr
Mir-Yousef Younesi (70) wurde vor 43 Tagen festgenommen und der Kollaboration mit der politisch-militanten Organisation Mojahedin beschuldigt. Sein älterer Sohn berichtete, dass Younesis Gesundheitszustand sehr schlecht sei. Er hätte stark abgenommen und Probleme beim Essen. Younesi befindet sich seit seiner Inhaftierung in Einzelhaft. „Die Islamische Republik ist für die körperliche und geistige Gesundheit meines Vaters verantwortlich.“, sagt sein Sohn.
Sein jüngerer Sohn Ali Younesi (23) wurde bereits 2020 aus demselben Grund festgenommen und nach einem unfairen Prozess im April 2022 auf Basis einer fadenscheinigen Anklage wegen Gefährdung der nationaler Sicherheit zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt.
Aktuelles zu Farhad Meysami
Der Bürgerrechtler Farhad Meysami wurde nach vier Jahren Haft aus dem Gefängnis Rajai Shahr entlassen. Details zu seiner Freilassung sind noch nicht bekannt. Er wurde jedoch wahrscheinlich auf Grundlage eines kürzlich ergangenen Begnadigungserlasses der Regierung auf freien Fuß gesetzt.
Verschiedenen Quellen zufolge, die Meysami nahestehen, hatte er nicht um Begnadigung gebeten. Während seiner gesamten Inhaftierung hatte er nicht einen einzigen Tag Freigang beantragt.
Seit mehreren Monaten verweigerte er die Nahrungsaufnahme fast gänzlich, um mit dem Streik die Freilassung mehrerer Gefangener zu fordern. Dies führte zu einem erheblichen Gewichtsverlust und gefährdete seine Gesundheit.
Menschenrechtsaktivisten im Iran berichten, dass kürzlich 11 Anhänger der Bahai-Religion zusammen zu mehr als 36 Jahren Haft verurteilt worden sind.