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Höhepunkte am Donnerstag: „Eine Zeit, die bitterer ist als Gift"

Feb 3, 2023

Dr. Farhad Meysami, ein politischer Gefangener im Iran, der seine 6-jährige Haftstrafe wegen des angeblichen Verbrechens der "Verbreitung von Propaganda gegen den Staat" verbüßt, befindet sich seit langem im Hungerstreik. Er hat mehr als die Hälfte seines Körpergewichts verloren und sein Zustand ist kritisch.

Höhepunkte am Donnerstag: „Eine Zeit, die bitterer ist als Gift"
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In einem Brief aus dem Gefängnis hat er nochmals wiederholt, dass er den Streik erst beenden werde, wenn seine drei Forderungen erfüllt sind:


1- Stopp der Hinrichtungen im Iran

2- Sofortige Freilassung von 6 politischen Gefangenen, die er bereits in früheren Briefen erwähnt benannt hatte

3- Ein Ende des obligatorischen Hijabs und der Verfolgung iranischer Frauen


Farhad Meysami begann vor 4 Monaten seine dreistufige Protestaktion. Jetzt hat er stark abgenommen, weil er "feste Lebensmittel und nicht nahrhafte Flüssigkeiten" meidet und "lange Spaziergänge" macht.


Heute schrieb er in einem Brief aus dem Gefängnis, dass er für die nächsten 10 Tage Bitterwasser trinken wolle, als Zeichen für "eine Zeit bitterer als Gift", die die Islamische Republik "für alle geschaffen hat".


Jafar Panahi, der inhaftierte prominente Filmemacher, kündigte in einer Notiz auf der Social-Media-Seite seiner Frau an, dass er aus Protest gegen das "außergerichtliche und unmenschliche Verhalten des Justiz- und Sicherheitsapparats und die offensichtliche Geiselnahme" ab 1. Februar einen Trockenhungerstreik anfängt und bis zu seiner Freilassung weder essen noch trinken wird.


 

Die Proteste halten an

Die Hengaw Human Rights Organization berichtete, dass im Januar mindestens 182 Bürger in Kurdistan und 185 Bürger in Sistan und Belutschistan verhaftet wurden.


Am Mittwoch, dem 1. Februar, kamen die Menschen in Abdanan auf die Straße, um gegen die Verhaftung von zwei Social-Media-Aktivisten aus dieser Stadt zu protestieren. Lokale Quellen berichten, dass der Protest mit dem Rufen und Sammeln von etwa 100 Menschen auf einem der Hauptplätze der Stadt begann. Während der Proteste wurden 10 Personen verhaftet und mindestens 5 verletzt. Abdanan liegt in der Provinz Ilam und hat etwa 6000 Einwohnern.


 

In einem Tweet berichtete die Journalistin Sima Parvaneh Gohar über ein Make-up-Verbot für Nachrichtensprecherinnen im Rundfunk der Islamischen Republik (IRIB).


Die Reporterin schrieb: "Seit zwei Monaten hat Khodabakhshi, der politische Stellvertreter der Islamischen Republik Iran Broadcasting, die Visagisten von Nachrichtenabteilungen entlassen und angekündigt, dass künftig weibliche Nachrichtensprecherinnen ohne Make-up vor die Kamera gehen werden.“


 

Über 500 Studenten nahmen an einer Online-Kampagne teil, die sich für die Freiheit von Saeed Madani, einem Soziologen, einsetzte.


Saeed Madani hat kürzlich eine Analyse der aktuellen Situation im Iran veröffentlicht. In seinem Artikel „100 Jahre und 100 Tage“ analysierte er die Wurzeln des jüngsten Aufstands und erwähnte die entscheidende Rolle von Frauen und Mädchen.


"Die Tatsache, dass die Proteste seit über 100 Tagen andauern, zeigt die Veränderungen in den Formen des Protests. Der tägliche Kampf von Frauen und Mädchen hat sich stark auf den sozialen Aktivismus ausgewirkt." Sagt Madani in diesem Artikel.


 

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