Jan 13, 2023
Hijab wurde im Iran obligatorisch, kurz nachdem das islamische Regime an die Macht gekommen war. Seit mehr als vier Jahrzehnten haben iranische Frauen dieses Gesetz auf unterschiedliche Weise abgelehnt und dagegen protestiert:
Von den großen Demonstrationen im ganzen Land kurz nach der Verkündung dieses Gesetzes im Jahre 1979, über die Selbstverbrennung von Homa Darabi, einer bekannten iranischen Ärztin, aus Protest gegen den obligatorischen Hijab im Jahr 1994, der mutigen Aktionen der "Women of Enghelab (Revolution) Street" bis hin zum jüngsten Aufstand von "Women, Life, Freedom" und dem Verbrennen von Kopftüchern.
Auf der anderen Seite hat das Regime, das die Macht und den Einfluss der Frauen in der Gesellschaft gegen ihre totalitäre Herrschaft fürchtet, nie aufgehört, sie zu unterdrücken.
Laut WIRED diskutierte der Leiter einer iranischen Regierungsbehörde, die das Moralrecht durchsetzt, in einem Interview im September auch den Einsatz von Technologie, um unangemessene Bewegungen in der Gesellschaft zu identifizieren und Gesichtserkennungssoftware vorgeschlagen hatten, um Frauen zu identifizieren und zu bestrafen, die das Hijab-Gesetz nicht einhalten.
Ensieh Khazali, die Beauftragte von Ebrahim Raisi für Frauenangelegenheiten, kündigte den Plan der Regierung an, Chador als "kulturelle Ware" einzuführen und ihm eine "Subvention" zuzuweisen, um "den Menschen geeignete [islamische] Kleidung zu einem vernünftigen Preis zur Verfügung zu stellen". Gleichzeitig hat die Regierung jedoch mit einem beispiellosen Haushaltsdefizit zu kämpfen.
Leben von weiteren 8 Häftlingen in Gefahr
Laut Hirkani, eine Menschenrechts- und Umweltorganisation, sind Majid Shabdini, Makan Davari, Amirsalar Mostajer Rahmani, Arman Yekta Fallahabadi, Rahmat Norouzi, Omid Bahrami, Behnam Khanbabaei und Qasem Jahangir - acht Inhaftierte aus der Provinz Gilan - mit Vorwürfen wie „ Hiraba“ und „Korruption auf Erden“ konfrontiert, die mit dem Tod bestraft werden können. Allen wurde bisher den Zugang zu einem designierten Anwalt verwehrt.
Ein Schritt nach vorne
Die Mitglieder des britischen Unterhauses stimmten einstimmig für den unverbindlichen Antrag, der die Regierung des Landes auffordert, die Revolutionsgarden zu einer terroristischen Organisation zu erklären.
RSF fordert Freilassung von Journalisten
Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) bezeichnen die 18-jährige Haftstrafe für den Journalisten und Satiriker Ehsan Pirbornash als "unverschämt“:
"Es ist das härteste Urteil, das gegen einen Journalisten verhängt wurde, seit die Proteste gegen Mahsa Aminis Tod in Polizeigewahrsam vor vier Monaten begannen. Er und alle anderen Journalisten, die im Iran inhaftiert sind, müssen sofort freigelassen werden."
Die Iran Human Rights Activists News Agency (HRANA) berichtet, dass in der Zeit vom 17. September 2022 bis zum 11. Januar 2023 709 Demonstranten zu insgesamt 11054 Monaten Gefängnisstrafen verurteilt wurden und 110 Personen von der Todesstrafe bedroht sind.
70 Kinder und Jugendliche (Personen unter 18 Jahren) wurden seither getötet und mindestens 164 verhaftet.