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Höhepunkte am Sonntag: Brutale Unterdrückung in kleinen Städten

Jan 2, 2023

Nach den Protesten am Samstag ist die Situation in kleinen Städten sehr besorgniserregend. Dutzende von Menschen, darunter einige Familienmitglieder von im November getöteten Demonstranten, wurden in Semirom, Provinz Isfahan, verhaftet. Das Internet in dieser Stadt ist entweder getrennt oder extrem eingeschränkt.

Höhepunkte am Sonntag: Brutale Unterdrückung in kleinen Städten
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In Javanrud, Provinz Kermanshah, wurden sechs Menschen von den sogenannten „Sicherheitskräften“ entführt. Es liegen keine Informationen über den Verbleib von Yaser Hedayati, Edris Badiei, Shayan Khodamoradi, Osameh Yousefi, Yahya Abdi und Edris Fathi vor. In der Stadt Kermanshah wurde Ayoub Moradi entführt, während er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.


Drei Jugendliche wurden in Zahedan, Provinz Sistan und Belutschistan, verhaftet. Derzeit liegen keine weiteren Informationen über die Hintergründe und ihren jetzigen Aufenthaltsort vor.


Stadt Javanrud, Samstag, 31.
Stadt Javanrud, Samstag, 31.
 

Harte Sanktionen gegen protestierende StudentInnen und Professoren

Etwa 40 StudentInnen der Universität Amir Kabir werden wegen der Teilnahme an Protesten suspendiert. Diese Studierenden sind vom Unterricht sowie von der Nutzung des Wohnheimes ausgeschlossen. Amir Kabir ist eine der Top-Universitäten für Ingenieur-Wissenschaften im Iran.


An der Universität Teheran streikten Musik- und MathematikstudentInnen, um gegen die Gehaltskürzungen bei den Professoren zu protestieren, die zuvor StudentInnen bei ihren Protesten unterstützten.


K.N. Toosi Technische Universität kündigte an, dass vermeintliche Verstöße der StudentInnen gegen Vorschriften sowie Teilnahme an Protestaktionen geahndet werden. Die entsprechenden Sanktionen werden den Betroffenen in kürze bekanntgegeben.


 

Neue Hijab-Vorschriften

Während die Proteste noch andauern, gibt es jetzt eine Reihe von Maßnahmen des Regimes, um Frauen wieder zum Tragen des Hijabs zu zwingen.


Wenn die Fahrerinnen oder Beifahrerinnen eines Autos die Vorschriften zum Tragen des Hijabs nicht respektieren, erhalten sie zunächst eine Verwarnung per SMS. Im Wiederholungsfall werden sie mit einer Geldstrafe belegt bzw. werden ihre Fahrzeuge eingezogen, bis sie an bestimmte „Schulungen“ teilgenommen und eine Erklärung unterschrieben haben, dass sie künftig die Vorschriften umfassend einhalten. Wenn der Fahrer ein Mann ist, geht es in diesen Schulungen darum, den Fahrer anzuhalten, die Frauen zum richtigen Tragen von Hijab zu zwingen.


Während der letzten drei Monate wurde von der Praxis, derartige Textnachrichten zu verschicken, abgesehen. Nun werden diese Maßnahmen in vollem Umfang wieder durchgesetzt.


Hakimeh Ghafouri, ein Mitglied des Stadtrates in Tabriz, empfiehlt zudem, Frauen mit unangemessenem Hijab den Zugang zum Bussen und Taxis zu verwehren.


 

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