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Höhepunkte am Montag: Kampf um das Leben von Mohammad Ghobadlou und Mohammad Boroughani geht weiter

Jan 10, 2023

Nach den Protesten der Menschen vor dem Rajaei Shahr-Gefängnis und der globalen Aufmerksamkeit in den sozialen Medien wurden die Todesurteile gegen Mohammad Ghobadlou und Mohammad Boroughani noch nicht vollstreckt.

Höhepunkte am Montag: Kampf um das Leben von Mohammad Ghobadlou und Mohammad Boroughani geht weiter
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Die Menschen geben nicht auf, weiter für diese kostbaren Leben zu kämpfen. Familien und Anwälte sagen, dass es Beweise gibt, die zeigen, dass sie beide unschuldig sind. Ghobadlou leidet an einer bipolare Störung und ist laut Krankenakten und Meinung von Experten nicht zurechnungsfähig. Aus diesem Grund muss das gegen ihn verhängte Todesurteil sofort aufgehoben werden. Es besteht jedoch keine Notwendigkeit, zu erwähnen, dass Hinrichtungen stets allgemein gegen die universellen Menschenrechte verstoßen und niemandem zugefügt werden sollten.


Mohammad Boroughani hatte inzwischen die Gelegenheit, seine Familie anzurufen. Aber es gibt immer noch keine weiteren Informationen über die Situation Mohammad Ghobadlous.


Unterdessen beschuldigte die Justiz der Islamischen Republik drei weitere Personen, "Krieg gegen Gott“ geführt zu haben, und kündigte an, sie ebenfalls zum Tode zu verurteilen:


  • Saleh Mirhashmi Boltaghi


  • Majid Kazemi Scheich-Shabani


  • Saeed Yaghoubi Kord-e-Sofla


 

Annalena Baerbock bestellt iranischen Botschafter ein

Nach der Mitteilung von der bevorstehenden Hinrichtung von Mohammad Ghobadlou und Mohammad Boroughani versammelten sich viele IranerInnen nach Mitternacht vor der iranischen Botschaft sowie vor dem Auswärtigen Amt in Berlin, um gegen die Todesurteile zu protestieren bzw. ein schnelles Handeln Deutschlands zu fordern. Annalena Baerbock bestellte erneut den iranischen Botschafter ein, um gegen die Hinrichtungen am vergangenen Samstag zu protestieren und zugleich Konsequenzen für das Regime anzukündigen.


 

Hungerstreik beendet

Laut lokalen Quellen brachen fünfzehn Frauen, darunter Armita Abbasi, ihren Hungerstreik nach 7 Tagen ab. Daraufhin konnten sie ihre Familien für ein paar Minuten treffen. Die Familien sagen, dass es den betroffenen Frauen den Umständen entsprechend gut ginge, wenngleich sie von den Folgen des Hungerstreiks gezeichnet sind.

Man hat ihnen jedoch gedroht, sie im Falle der Fortsetzung ihrer Streiks in andere Gefängnisse zu verlegen.


 

Weitere Urteile

Lokale Quellen berichteten, dass der ehemalige iranische Profi-Fußballer Amir Nasr Azadani wegen Teilnahme an landesweiten Protesten zu insgesamt 26 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.


Leila Hossein Zadeh, eine Aktivistin, wurde nach fünf Monaten und Mohammad Ali Kamfirouzi, eine Anwältin, nach vier Wochen gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen.


 

Menschenrechte und Frieden

Die schwedische Olof Palme Foundation hat bekannt gegeben, dass sie ihre Auszeichnung 2023 an drei Aktivisten, darunter Narges Mohammadi aus dem Iran, für ihren Einsatz im Kampf für die Freiheit der Frauen bekannt gegeben.


"Narges Mohammadi ist eine Journalistin und Menschenrechtsaktivistin, die für die Rechte der Frauen und die Redefreiheit im Iran kämpft. Ihr Engagement hat wiederholt zu ihrer Verhaftung geführt, und sie hat mehrere Gefängnisstrafen verbüßt.", schrieb die Olof Palme Foundation.


Narges Mohammadi ist eine Frauen- und Menschenrechtsverteidigerin sowie stellvertretende Direktorin und Sprecherin des Defenders of Human Rights Centre (DHRC) im Iran.


 

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