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Höhepunkte am Freitag: Hungerstreiks im Gefängnis

Jan 7, 2023

15 Frauen, die bei den derzeitigen Protesten im Iran verhaftet wurden und die sich im Gefängnis Kachuei (Fardis) in Karaj festgehalten werden, befinden sich seit fünf Tagen im Hungerstreik.

Höhepunkte am Freitag: Hungerstreiks im Gefängnis
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Eine gut informierte Quelle sagte HRANA: „Der Hungerstreik dieser Frauen ist ein Protest gegen ihre schleppende Verfahren und damit verbundene lange Inhaftierung, den schlechten hygienischen Bedingungen im Gefängnis, die Ausbreitung von Krankheiten wie Hautpilz sowie das mangelnde Interesse am gesundheitlichen Zustand der Häftlinge und die Verweigerung von Behandlungen. Zudem protestieren sie gegen die Überbelegung der Zellen in der Frauenstation, die Verweigerung des Rechts auf Zugang zu einem Anwalt sowie unfaire Strafen."


Die Sitzungen zur Untersuchung der Anschuldigungen von Hamideh Zarei, Fatemeh Harbi und Ensieh Mousavi wurden separat per Videoanruf im Gefängnis abgehalten. Keine von ihnen hatte genug Zeit, sich in Abwesenheit eines Anwalts zu verteidigen.


Die Gefängnisbehörden zwangen Elham Modaresi, ihren Hungerstreik zu beenden und schlugen schwer auf sie ein, nachdem sie Widerstand geleistet hatte. Es wurde ihr jetzt verboten, mit ihrer Familie zu telefonieren. Elhams körperliche Verfassung ist besorgniserregend und ihre Familie hat keine Informationen über ihren gesundheitlichen Zustand.


Ein Hungerstreik ist für viele Gefangene im Iran der letzte Ausweg und verbunden mit der Hoffnung, dass ihre Forderungen nach Wahrung ihrer Grundrechte erfüllt werden.


 

Fotografieren – ein Verbrechen?

Die iranische Fotojournalistin Yalda Moaiery veröffentlichte ein Video, in dem sie sagte: "Nachdem ich 23 Jahre als Fotojournalistin gearbeitet hatte, hat mich das Gericht der Islamischen Republik zu 6 Jahren Gefängnis und sowie für 2 Monate Arbeit als Müllfrau verurteilt, weil ich über die Bewegung der Menschen berichtet habe." Yalda ist es auch verboten, Mobiltelefone zu benutzen, sich in Teheran und den benachbarten Provinzen aufzuhalten und das Land für zwei Jahre zu verlassen.


 

Am Freitag verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen den Leiter der iranischen Organisation für Luft- und Raumfahrtindustrien, von der die USA behaupten, dass sie das iranische Programm für ballistische Raketen beaufsichtigen, sowie gegen sechs Führungskräfte und Vorstandsmitglieder von Qods Aviation Industries, einem staatlichen Luft- und Raumfahrtunternehmen, das von den IRGC kontrolliert wird, für ihre Rolle bei der Lieferung von Drohnen an Russland.


 

Wieder Freitagsproteste in Zahedan

Die Menschen kamen am Freitag nach den Gebeten erneut zahlreich auf die Straße und riefen Parolen gegen die Islamische Republik und Ali Khamenei selbst. Bei einem Massaker am 30. September, an das man sich als "Bloody Friday" erinnert, wurden in wenigen Stunden mindestens 90 Menschen getötet.


Nun ist ein weiteres Opfer zu beklagen: Mohammad Rigi (29), der am „Bloody Friday“ verletzt worden war, starb am vergangenen Freitag nach 97 Tagen qualvollen Leidens aufgrund der Schwere seiner Verletzungen, die durch ein Geschoss verursacht worden waren.


Molavi Abdul Hamid, Irans oberster sunnitischer muslimischer Geistlicher, forderte während seiner Gebetsrede die iranische Regierung auf, für die jüngsten Ereignisse Verantwortung zu übernehmen, und sagte: "Der Herrscher muss der Nation gegenüber rechenschaftspflichtig sein, die ihn gewählt und für ihn gestimmt hat.“ Er betonte: "Kein Herrscher auf der Welt hat absolute Autorität".


 

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