Dec 24, 2022
Sonntag, der 25. Dezember, markiert den 100. Tag seit Beginn des Aufstands im Iran. In diesen 100 Tagen wurden mindestens 506 Menschen getötet, darunter 69 Kinder und 18477 Personen festgenommen. In diesen Tagen fanden zwei öffentliche angekündigte Hinrichtungen und über 80 nicht öffentliche Hinrichtungen statt, und mindestens 11 weitere Personen wurden zum Tode verurteilt.
Die Menschen widersetzen sich immer noch jeden Tag dem Regime.
Freitag Proteste
Lokale Quellen berichten über Proteste in Zahedan, der Hauptstadt Belutschistans. Die Menschen kamen auf die Straße, um gegen die Brutalität des Regimes und das Verschwinden von Molavi Naghshbandi, einem religiösen Führer, zu protestieren. Es ist 11 Tage her, dass Naghshbandi nach seiner Kritik am Vorgehen der Islamischen Republik verschwunden ist.
Die Menschen in Zahedan sind seit Beginn der Proteste jeden Freitag auf die Straße gegangen. Inzwischen ist die Provinzhauptstadt wegen des Massaker am „Blutigen Freitag“ am 30. September, bei dem mindestens 96 Personen durch die Revolutionsgarde erschossen wurden, auch international bekannt geworden.
Versiegelt, geschlossen, verbrannt
Eine Buchhandlung in Babol, dem nördlichen Teil des Irans, ist durch die Behörden versiegelt worden und soll jetzt verbrannt werden, weil der Inhaber den Menschen während der Proteste Zuflucht gewährt und sie nicht den Streitkräften übergeben hatte. Babol's Book City ist ein Teil der Book-City-Kette im Land, die von den Gemeinden unterstützt werden. Der Besitzer schloss sich ebenfalls den landesweiten Streiks an und versteckte Demonstranten, die vor den Streitkräften in seinen Laden flüchtete. Der Buchhändler ist jetzt völlig ruiniert.
Farhad Maysami, ein sozialer und politischer Aktivist im Gefängnis, ist in den Hungerstreik getreten. Maysami sagte, er werde seinen Streik nicht beenden, bevor folgende Häftlinge aus dem Gefängnis entlassen werden:
1- Mohammad Habibi, Lehrer
2- Nahid Shirpisheh, Mutter von Pouya Bakhtiari, einem Opfer
3- Reza Shahabi, Busfahrer und Gewerkschaftsaktivist
4- Mostafa Nili, Rechtsanwalt
5- Niloofar Hamedi, Journalist
Maysami ist seit vier Jahren wegen seines Widerstands und seiner Kritik am obligatorischen Tragen des Hijab im Gefängnis. Er wurde dafür zu 5 Jahren Haft verurteilt.