Jan 4, 2023
Es gab zahlreiche Berichte über unmenschliche Bedingungen in den Gefängnissen der Islamischen Republik, insbesondere im Fall von politischen Gefangenen und Frauen, die sich an Protesten beteiligt haben. Angesichts des massiven Vorgehens gegen Demonstranten in den letzten Monaten und des zunehmenden Drucks, die Protestwelle zu brechen und dabei Geständnisse zu erzwingen, haben sich diese Bedingungen weiter verschlechtert.
Fatemeh Sepehri, eine politische und soziale Aktivistin, befindet sich seit September im Gefängnis. Sie ist eine der Mitunterzeichnerinnen einer Petition, in der Khamenei, der Führer der Islamischen Republik, zum Rücktritt aufgefordert wurde. Laut Fatemehs Bruder braucht sie aufgrund von Bluthochdruck und Diabetes medizinische Hilfe und eine angemessene Ernährung. Bisher wurde Fatemehs vorübergehende Haft dreimal verlängert.
40 Verhaftungen an einem Tag
Lokale Quellen berichten, dass am Montag, dem 2. Januar, mindestens 40 Personen in Zahedan verhaftet wurden. Die Menschen in dieser Stadt haben seit Beginn des Aufstands in den letzten 13 Wochen jeden Freitag protestiert. Jedes Mal sind Sicherheitskräfte der Islamischen Republik gegen die Proteste in Zahedan so brutal vorgegangen, dass sie inzwischen als "Bloody Fridays" bekannt sind. Quellen berichten zudem, dass die massive Verhaftung in zwei Teilen der Stadt stattgefunden hat: 10 in der Keshavarz Street und 30 im Karim-Abad Stadion.
Weitere Todesurteile bestätigt
Fünf Personen wurden wegen "Korruption auf Erden" im Falle des Todes eines IRGC-Mitglieds angeklagt. Am Dienstag, den 3. Januar, bestätigte der Oberste Gerichtshof des islamischen Regimes zwei Todesurteile und vertagte die Entscheidung gegen die anderen drei Angeklagten.
Mohammad Mehdi Karami - Hinrichtung bestätigt
Mohammad Hosseini - Hinrichtung bestätigt
Hamid Qarahasnlou - Hinrichtung ausgesetzt
Hossein Mohammadi - Hinrichtung ausgesetzt
Reza Aria - Hinrichtung ausgesetzt
Mohammad Hosseinis Anwalt sagte, dass er im Gefängnis extrem gefoltert wird. Es gibt Beweise dafür, dass alle fünf Personen unter Folter gestandenhaben. Jeder von ihnen sagte in Gesprächen mit seinen Familien und Angehörigen, dass sie am Tod von Rouhollah Ajamian, dem toten Mitglied der IRGC, unschuldig waren.
Gedenken an die Opfer des abgeschossenen Flugs PS752
Sonntag, der 8. Januar, markiert den dritten Jahrestag des Abschuss‘ von Fluges PS752. Das ukrainische Flugzeug wurde von den IRCG nur drei Minuten nach dem Start vom Flughafen Teheran IKA mit zwei Raketen abgeschossen. Von den 176 Passagieren und Crew-Mitgliedern an Bord hat niemand überlebt. Am 8. Januar 2023 werden sich die Familien der Opfer in 72 Städten auf der ganzen Welt treffen, um die Leben zu ehren, die wir verloren haben, nicht nur bei der Tragödie des Flugs PS752, sondern auch während der vier Jahrzehnte dauernden Herrschaft des Islamischen Regimes. Menschen in allen Ecken der Welt werden sich versammeln, um Kerzen anzuzünden, zu trauern und die Erinnerungen an all die verlorenen unschuldigen Menschen wachzuhalten.